Am südwestlichen Abhang des Zionsberges liegen die beiden Grabungsbereiche des DEI Jerusalem, der anglikanisch-preußische Friedhof (Areal I), der Mitte des 19. Jh. eingerichtet wurde, und nördlich angrenzend auf dem Weg zur benediktinischen Dormitio-Abtei der ‚Griechische Garten’ (Areal II).
Die besondere Bedeutung des Grabungsprojektes ergibt sich aus der einmaligen Chance, die verschiedenen antiken Bebauungsphasen Jerusalems in einem ungestörten archäologischen Horizont ohne moderne Überbauung oder Umgestaltung erforschen zu können. Das Gelände des ‚Griechischen Gartens’ grenzt unmittelbar an die Doppel-Miqven-Anlage des Zionsfriedhofes, einem beeindruckenden Zeichen jüdischer Religiosität aus der Zeitenwende. Daher gehören beide Bereiche nicht nur geografisch, sondern auch von ihrer ehemaligen Interaktion zusammen.
Die 2015 begonnenen Grabungskampagnen des DEI auf dem südlichen Zionsberg im Bereich des Anglikanisch-Preußischen Friedhofs setzten die Grabungen an gleicher Stelle aus dem 19. und 20. Jahrhundert fort. Daher war 2015 bereits bekannt, dass sich drei übereinander liegende Schwellen von Stadttoren und eine ältere Stadtmauer, die in der Eisenzeit, im Altgrabungsbereich befanden. Während der Eisenzeit, der hasmonäischen-herodianischen Periode und in der byzantinischen Epoche umschloss eine Mauer das Stadtgebiet Jerusalems am Zionsberg.
Die 2015 begonnenen Ausgrabungen hatten die Erforschung der antiken Innenstadtbereiche im Anschluss an die bereits bekannten Stadtmauern zum Ziel. Erwartet wurden in der angrenzenden Neugrabung dementsprechend auch mindestens drei Siedlungsschichten, die mit den jeweiligen Stadtmauern in Verbindung stehen. Um diese Kulturschichten zu untersuchen, stehen mehr als 80 qm² bisher archäologisch unberührten Geländes im Anglikanisch-Preußischen Friedhof zur Verfügung. Das Grabungsvorhaben verspricht deshalb einzigartige Zeugnisse zur Jerusalemer Stadtgeschichte aus den letzten 3000 Jahren.
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