Ausgrabungen des DEI im oberen Garten der Dormitio-Abtei Im Bereich der Hagia Zion
Dank unserer bewährten Kooperation mit der Israelischen Antikenbehörde (IAA), namentlich Dr. Amit Reem, haben wir auch 2022 mit tatkräftiger Unterstützung von Michael Dschernin (IAA) die anstehenden Fragen zum mittelalterlichen und byzantinischen Jerusalems sowie deren Vorgängerbesiedlungen weiterverfolgt.
Im oberen Garten stießen wir wiederum auf die Umfassungsmauer der Hagia Sion aus der Zeit der Kreuzfahrer (ausführlicher Bericht in: Jerusalem. Gemeindebrief – Stiftungsjournal. 3/2021). In diesem Jahr ergruben wir deren Innenseite, die durch einen gut ausgebauten Hofbereich gekennzeichnet war. Man hatte dort die früheren Bauphasen des im 6. Jh. n. Chr. angelegten byzantinischen Wohnbereichs eingeebnet, um eine weite Begehungsfläche zu schaffen.
Unter dieser mittelalterlichen Phase fanden wir den byzantinischen Cardo (Hauptverkehrsstraße Nord – Süd), der von Süden direkt auf den höchsten Punkt des Zionsberges führte. In seiner Anlage gab es zwei Wasserkanäle (Schmutzwasser und Trinkwasser).
Rechts und links der Straße legten wir mehrere Räume von Wohnhäusern frei, die wir teilweise untergruben, um die noch frühere Bebauung dieses Areals ebenso zu studieren. An den Wänden waren sogar noch Reste des Verputzes erhalten. Zu den besonderen Funden gehörten mit Gold überzogene Mosaiksteine sowie ein Fragment eines Dachziegels mit dem Stempel der X. Legion Fretensis, die in Jerusalem stationiert war. Am tiefsten Punkt unserer Grabungstätigkeit stießen wir auf Steinbruchreste, die vermutlich aus der Zeit von Herodes d. Großen stammen.
We would like to thank the monks of Dormitio Abbey very much for their hospitality, but especially our volunteers and staff. Thank you, great class, and off to the Greek area – where new exciting discoveries await us from 2023!
Um in den nächsten Jahren weiterhin erfolgreich auf den großen Flächen des Griechisch-Orthodoxen Patriarchen, Theophilos III., ausgraben zu können, luden wir fünf deutsche Geophysiker ein, die neu in den Blick genommenen Gebiete im sog. „Griechischen Garten“ und im Bereich des Griechisch-Orthodoxen Friedhofes (Areal 6 und 7) mit Geomagnetik, Geoelektrik, Georadar und Bodenuntersuchungen zu prospektieren. Deren Auswertung wird noch einige Wochen dauern, aber wird uns dann hoffentlich Anhaltspunkte zu vielversprechenden Grabungsstellen für die nächsten Jahre geben können.